Der „Tag der Junglöwen“ wurde zusätzlich aufgewertet

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Am Samstag fand bereits zum zweiten Mal der „Tag der Junglöwen“ am Leistungszentrum der Rhein-Neckar Löwen in Kronau statt. Natürlich passte zu diesem Ereignis, dass an diesem Morgen von den Rhein-Neckar Löwen veröffentlicht wurde, dass alle Mannschaften des Unterbaus der SG Kronau/Östringen ab sofort auch unter dem Zeichen des Löwen auflaufen und sofort auch offiziell als “Rhein-Neckar-Löwen“ in den Tabellen und Spielplänen geführt werden.

Das Nachwuchszentrum der Löwen stand für einige Stunden wieder im Fokus der Handballfans und die Angebote wurde freudig angenommen. Ob das die Führungen durch das Internat oder die Präsentation des Dritt-Liga-Teams sowie der A-Jugend war oder der Ausblick auf die kommende Runde, den Jugendkoordinator Daniel Meyer für die Nachwuchsabteilung gab, die Fans nahmen alles mit großem Interesse an. Für das leibliche Wohl wurde auch reichlich gesorgt und sogar die Kleinen kamen in der Hüpfburg oder beim Schminken zu ihrem Spaß. Viel Freude bereitete auch die Geschäftsführerin der Löwen, die neben den Profis Hendrik Pekeler, Rafaella Baena und Gedeon Guardiola auch die Meisterschale mit nach Kronau gebracht hatte.

In der Halle boten die jüngsten Akteure des Leistungszentrums den Sport, den hier alle so lieben. Von der D-Jugend, über die C2 und C1 bis zur B-Jugend hatten die Teams sich eine Mannschaft eingeladen und zeigten den Gästen und ihren Anhängern wie weit sie in der Vorbereitung auf die neue Runde schon fortgeschritten sind.

Handball-Baden hat die Gelegenheit genutzt und Jennifer Ketteman zu den neusten Ereignissen zum Gespräch gebeten. Zu der Änderung was den Namen des Unterbaues der Löwen angeht hat Frau Kettemann eine klare Meinung: „Für mich war die Namensänderung nur der logische Schritt. Für uns ist die Jugendarbeit sehr, sehr wichtig und wir sind stolz darauf was hier geleistet, was im Internat geboten und was bei den Jugendmannschaften gemacht wird. Das Feedback von vielen Jugendlichen, die bei uns spielen war, dass sie stolz sind bei den Rhein-Neckar Löwen spielen zu dürfen. In diesem Zusammenhang wurde aber auch gesagt, dass sie Situationen in der Schule hatten, wo zu ihnen gesagt wurde: ne, das stimmt ja gar nicht du spielst ja gar nicht bei den Löwen, sondern du spielst bei Kronau/Östringen. Die meisten Jungs haben gesagt, dass sie viel lieber unter dem Gesamtnamen Rhein-Neckar Löwen auflaufen würden. Für mich kam das entscheidende Feedback von den Jugendlichen selbst. Es wird also einen Namen geben und ich glaube, dass es uns auch helfen wird, bei der Vermarktung. Es wäre einfach schön, wenn wir als EINS auftreten könnten.“ Auf die Frage, ob diese Namensänderung einen Einfluss auf die inneren Abläufe bei beiden Einrichtungen haben wird, antwortete die Geschäftsführerin mit einem klaren „Nein.“ Weiter wollten wir von Handball-Baden wissen, ob es für die Löwen eine Rolle spielte, dass bei anderen Topteams der Handball-Bundesliga der Unterbau schon länger unter dem gleichen Namen läuft, stellte Frau Kettemann klar: „Die anderen Vereine haben es schon vorgelebt, aber am meisten hat mich das Feedback unserer eigenen Jugendlichen beeinflusst. Es war auch interessant, wenn man mit Leuten bei uns im Verein gesprochen hat, die das Scouting machen. Sie meldeten sich immer mit Rhein-Neckar Löwen, selbst wenn sie von der SG kamen. Sie waren eben stolz ein Löwe zu sein, weil die Löwen natürlich das Aushängeschild sind.“

Jennifer Kettemann ging noch einmal auf die Bedeutung der Nachwuchsabteilung ein: „An den Strukturen ändert sich selbst gar nichts. Was uns noch helfen könnte ist die gerade beschlossene 16ner Regel, wodurch wir also in Zukunft sechzehn Spieler im Kader haben dürfen. Die Talente, die wir haben, könnten öfters aus der zweiten Mannschaft mitgenommen werden, müssen dann nicht mehr hinter der Bank sitzen, sondern dürfen vorne dabei sein. Wir haben deshalb auch für diese Regel gestimmt, weil es für uns wichtig war, dass unsere Talente auf diese Art Bundesligaluft schnuppern dürfen. Es muss aber auch klar sein, dass es nicht das primäre Ziel der Rhein-Neckar Löwen sein muss, die Talente nur für uns auszubilden. Das Ziel geht viel weiter, denn wir wollen generell etwas für den Handball machen. Wir haben in den letzten Jahren mehr als fünfzig junge Talente für die erste, zweite oder dritte Liga ausgebildet. Es ist sehr bemerkenswert, was da in Kronau geleistet wird. Der Sprung zu unserer Profimannschaft ist einfach so groß, dass unter Hundert mal wieder einer wie Uwe Gensheimer da ist, bei dem alles sehr gut gelaufen ist und der den Sprung dann schaffte. Aber wir können nicht davon ausgehen, dass solche Talente am laufenden Band „produziert“ werden. Es ist durchaus möglich, dass von unseren Talenten über einen Umweg, z.B. über unseren Kooperationspartner TSG Friesenheim, wieder welche zu uns zurückkehren. Oder dass man mal für zwei Jahre in Wetzlar spielt und dann wieder zurückkommt.“

Die Löwen haben in den letzten Jahren aber auch eine andere Seite kennengelernt: „Ich stelle bei unseren Profis fest, dass für sie ein gutes Umfeld Ausschlag gebend ist, ob sie sich für uns entscheiden, nicht nur das Geld. Neben den finanziellen Gründen sind oft auch die „Softfacts“ um den Verein wichtig geworden. Unsere Talente sollen in ihrer Jugend dieses gute Umfeld erlebt haben, damit sie später wieder zu den Löwen zurückwollen.“

Handball-Baden wird auch in Zukunft gerade dem Nachwuchsbereich der Löwen viel Aufmerksamkeit widmen. Die meisten Talente kommen aus unserer Region und die Menschen in ihren Heimatorten sollen erfahren, wie sich ihre Jungs entwickeln.