Knappe Heimniederlage gegen Horkheim

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Rico Keller war von den Eidgenossen nur schwer zu halten (Foto: cls)

Knappe Heimniederlage gegen Horkheim

Der Spielausgang war wie die gesamte Schlussphase denkbar knapp: Mit lediglich einem Tor Unterschied mussten sich die Rhein-Neckar Löwen II bei der 32:33 (13:15)-Niederlage dem TSB Heilbronn-Horkheim beugen. Sechs Sekunden vor dem Spielende verwandelte Horkheims bester Werfer Pierre Freudl einen Siebenmeter. Die Restzeit war für einen erneuten Angriff der Junglöwen zu kurz. Bei den Gastgebern, die stark ersatzgeschwächt antreten mussten und kaum Wechseloptionen hatten, erzielte Leon Bolius (9/4) die meisten Treffer.

Nach dem Auftaktsieg der Löwen vor einer Woche in Zweibrücken und der Niederlage zur Heimpremiere am Samstagabend haben die Junglöwen 2:2 Punkte. Am kommenden Samstag (19.30 Uhr) müssen die Badener bei der TSG Haßloch antreten.

Mit Jannis Schneibel, Yessine Meddeb und Lukas Wichmann gehörten wieder talentierte A-Jugendspieler dem Drittligakader an. Erstmals war auch Stefan Neagu aufgeboten. Ansonsten mussten es neben dem Torhüterduo Sebastian Trost, Luca Braun, Leon Bolius, Mattes Meyer, Tim Ganz und Maximilian Kessler richten. Alle machten ihre Sache sehr gut, doch die fehlenden Wechselmöglichkeiten könnten am Ende den finalen Ausschlag für die Gäste aus Horkheim gegeben haben. Schmerzlich vermisst wurden deshalb die verletzten Rico Keller, Lars Röller, Pascal Kirchenbauer und Timo Zehrbach, die von der Tribüne aus das Geschehen verfolgen mussten.

Punktgewinn lag für die Löwen in der Luft

Von Beginn an war erkennbar, dass es nur mit hohem Engagement und Einsatz klappen kann, die Punkte in Östringen zu behalten. Die Gäste traten erwartungsgemäß kämpferisch in der Stadthalle an, so dass die jungen Löwen in der „Gegenwehr“ alles aufbieten mussten, was ihnen zur Verfügung stand. Dennoch lag Horkheim von Beginn an vorne und führte im ersten Durchgang teilweise mit bis zu drei Toren (7:10, 19. Und 9:12, 23.). Das Team von Abt/Bechtold blieb allerdings immer dran und ließ die Gäste nicht noch deutlicher wegziehen. Zur Halbzeitpause stand es 13:15.

In der torreicheren zweiten Hälfte machten die Gastgeber den Rückstand wett und erzielten durch Tim Ganz den 19:19-Ausgleich (40.). Kurz danach traf Maximilian Kessler sogar zur erstmaligen Führung. In den letzten 20 Minuten schenkten sich beide Teams nichts mehr und sorgten für eine absolut spannende Endphase. Horkheim lag zwar wieder leicht in Front, doch als Jannis Schneibel 37 Sekunden vor der Schlusssirene den 32:32-Ausgleich mit einem kunstvollen Drehwurf markiert hatte, stiegen die Hoffnungen auf einen Punktgewinn für das Heimteam merklich. Doch beim Gegenangriff entschieden die Schiedsrichter erneut auf Siebenmeter, den Freudl zum 33:32-Endstand verwandelte.

Trainerstimmen

Michel Abt (Rhein-Neckar Löwen II): „Ich bin traurig, dass wir keinen Punkt mitgenommen haben, denn unsere junge Mannschaft hätte diesen Punkt mehr als verdient gehabt. Wir konnten nicht wechseln und die Spieler haben gefightet, haben um die 45. Minute herum dann zu viele technische Fehler im Angriff gemacht. Ich habe dann auch nicht mehr gedacht, dass wir hintenraus dann nochmals so eng drankommen. Es haben schließlich Kleinigkeiten den Ausschlag für Horkheim gegeben, wir dagegen verwerfen noch einen Gegenstoß, können hinten das Foul nicht rechtzeitig machen – Horkheim hatte dann mit Pierre Freudl einen erfahrenen Spieler, der die Dritte Liga kennt und es in die Hand genommen hat. Nichtsdestotrotz können wir wirklich stolz darauf sein, was wir geleistet haben. Wir haben wenig Leute, trainieren zu Acht und müssen schauen, dass wir damit jetzt über die Runden kommen. Aber wenn wir so weiterspielen, bin ich sehr optimistisch.“

Volker Blumenschein (TSB Heilbronn-Horkheim): „Es gibt viele Gewinner, auch die Zuschauer, die ein sehr attraktives Drittligaspiel gesehen haben. Ich muss auch großen Respekt den Löwen II zollen, denn sie haben es sensationell gemacht. Wir mussten alles raushauen. Hinten raus hatte Pierre dann die Nerven. Das war der kleine Unterschied, denn er als erfahrener Spieler hat am Schluss die entscheidenden Situationen gehabt und hat sie auch verwandelt. Es waren auf beiden Seiten Fehler drin, das hätte man mit Sicherheit besser machen können, aber trotz alldem sind viele Tore gefallen, war viel Bewegung im Spiel – deswegen Gratulation an beide Mannschaften.“

Spielstatistik

Rhein-Neckar Löwen II: Adanir, Unser – Trost (5), Schneibel (3), Braun (5), Neagu, Bolius (9/4), Wichmann (1), Meyer, Meddeb (5), Ganz (3), Kessler (1). Trainer: Abt/Bechtold.

TSB Heilbronn-Horkheim: Grathwohl, Schniering, Mathes – Weißer, Gehrke (5), Grosser (2), Rieger, Hess (4), Kazmeier (5), Seiz (5/3), Freudl (7/3), Matusik, Boschen (5), Zerweck, Bohnenstengel. Trainer: Blumenschein.

Schiedsrichter: Bargmann/Stein

Zuschauer: 250

Siebenmeter: 5/4:7/6

Zeitstrafen: 10:10 Minuten