Löwen beenden Pokal-Fluch

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Löwen beenden Pokal-Fluch

Der amtierende Handball-Meister Rhein-Neckar Löwen hat zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Pokal gewonnen. Die Gelben ließen sich weder im Halbfinale noch im Endspiel stoppen.

Die Rhein-Neckar Löwen haben sich mit einem souveränen Auftritt nicht zuletzt dank des überragenden Andy Schmid den Pokalsieg geholt. Die Löwen besiegten im Finale die die TSV Hannover-Burgdorf mit 30:26 (13:11). Damit ist die lange Durstrecke der Mannheimer im nationalen Pokal endlich zu Ende. Zuvor waren die Löwen elfmal im Endspiel gescheitert. Fünfmal in Serie war für die Löwen im Halbfinale Schluss. Vor allem die SG Flensburg-Handewitt erwies sich oft als eine Nummer zu groß. „Gut, dass die SG nicht dabei ist“, hatte Löwen-Chefcoach Nikolaj Jacobsen vor der Partie mit einem Lächeln im Gesicht gesagt.
Damit dürfte das Double so gut wie sich sein, auch weil den Löwen die Meisterschaft eigentlich kaum mehr zu nehmen ist. Ohnehin sieht es seit einigen Jahren ganz danach aus, als hätten die Mannheimer mittlerweile ein Dauerabo auf den Ligatitel. Parallelen zum Fußball-Rekordmeister FC Bayern München, der bei Fussball Wetten zur Bundesliga stets die Top-Position innehat, schließen sich da nicht aus. Dabei waren die Löwen in der Partie gegen Burgdorf sogar weniger dominant als gewohnt. Der Meister lag in der ersten Hälfte bereits mit sechs Punkten in Front. 10:4 stand es nach 20 Minuten. Hannover versuchte, dagegen zu halten. Zunächst übernahm Morten Olsen das Kommando, dann Pavel Altmann, doch erst mit Mait Patrail im Zentrum kämpften sich die Niedersachsen zurück und verkürzten bis zum Pausentee auf 11:13.
Nach dem Wiederanpfiff war es Mads Mensah, der den Meister wieder mit drei Toren in Front brachte. Doch Burgdorf verkürzte umgehend wieder. Auch der nächste Angriff gehört dem Underdog und so stand es schnell 13:14. Die Löwen aber zeigten sich davon unbeeindruckt und blieben vor allem durch ihre individuelle Qualität in Führung. Regisseur Andy Schmid traf dreimal hintereinander und warf auch in der 41. Minute zum 18:15 ein. Der Schweizer egalisierte somit so gut wie jeden Angriff, mit dem sich die Recken so mühsam wieder herangekämpft hatten. Nach einem Treffer von Mensah rund 15 Minuten vor dem Ende lagen die Löwen mit 19:15 in Front. Die Recken verkürzten in Folge wieder auf 19:16. Doch auf Schmid war Verlass. Der Schweizer stieg in der 47. Spielminute hoch und erzielte unbedrängt das 22:17.
Burgdorf versuchte alles, um die Niederlage abzuwenden, doch Schmid war einfach nicht zu stoppen. Sieben Minuten vor dem Ende führten die Mannheimer weiter mit fünf Treffern. Dann wechselte Löwen-Coach Jacobsen den siebten Feldspieler ein und das machte sich bezahlt. Groetzki netzte zum 27:21 und damit zur Vorentscheidung ein. Zwar stemmten sich die Recken weiter gegen die Niederlage und hatten rund zwei Minuten vor dem Spielende noch einmal die Chance auf drei Treffer heranzukommen, doch ein langer Ball von Ilja Brozovic verfehlte das leere Tore der Mannheimer. Die Fans der Löwen starteten daraufhin schon vor dem Ende mit der Feier.
Das Feiern blieb den Mannheimer Profis trotz Double-Gewinns untersagt. „Eine Feier gibt’s jetzt nicht“, befahl Sportchef Roggisch. „Wir haben schon am Donnerstag das nächste schwere Spiel in der Meisterschaft gegen Magdeburg. Wir machen nicht den Fehler, unsere Kräfte beim Feiern zu lassen.“ Das Double aber dürfte sicher sein. Nach dem nächsten Spiel gegen den Dritten Magdeburg folgt drei Tage später eine ebenso harte Prüfung beim Spiel gegen die Füchse Berlin. Die restlichen drei Partien in Erlangen, zu Hause gegen Ludwigshafen und Leipzig könnten dann zum Schaulaufen für den dritten Meistertitel in Serie werden.