Katrin Schneider mit Karriere-Ende als Spielerin

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Katrin Schneider mit Karriere-Ende als Spielerin

Im Mai vor zwei Jahren vermeldeten die KURPFALZ BÄREN, dass Katrin Schneider – damals noch 25 Jahre alt ‒ als Spielertrainerin verpflichtet wurde. Viele wunderten sich über die Entscheidung der Bärenführung und legten die Stirn in Falten. Die kritischsten Kommentare lauteten: „Zu jung. Zu unerfahren. Spielertrainerin wird nicht funktionieren. Das gibt nur Unruhe.“

Doch inzwischen sind nicht nur die Verantwortlichen, sondern auch die Mannschaft und die Fans von „ihrer“ Trainerin überzeugt. Dazu Dr. Robert Becker, der gemeinsam mit Tom Löbich die sportliche Leitung innehat: „Seit Kate im Frühjahr 2015 zu den Bären kam, standen wir im permanenten Austausch über unser Spielsystem und die Weiterentwicklung des Teams. Ich war davon überzeugt, dass Kate nicht nur die sportliche Kompetenz mitbringt, sondern auch unsere Mannschaft menschlich hervorragend führen wird.“

Kate Schneider überzeugte die Skeptiker, als die Bären-Ladies in ihrer ersten Saison (2016/17) in der zweiten Liga ‒ allen Zweiflern zum Trotz ‒ schnell klar machten, dass die KURPFALZ BÄREN frühzeitig den Klassenerhalt schaffen und am Ende auf einem starken 6. Rang die Runde abschließen würden. Als sich Kate im Mai 2017 einer Operation der arg lädierten rechten Schulter unterzog, hofften noch alle, dass Katrin Schneider bald wieder als Torjägerin ihr Team würde unterstützen können.

Doch alle Bemühungen der Ärzte und Physiotherapeuten brachten keinen durchschlagenden Erfolg. Tom Löbich, der Kate als Co-Trainer unterstützt, sieht dies mit einem weinenden, aber auch lachenden Auge: „Es ist schade für Kate und für uns, sie nicht mehr auf dem Spielfeld zu sehen. Andererseits macht sie einen tollen Job als Trainerin und ist damit für uns vielleicht noch wertvoller.“

Und wie sieht Katrin Schneider das Ausscheiden als aktive Spielerin selbst? Fällt es ihr schwer, nicht mehr auf dem Spielfeld in Aktion zu treten?
„Auf jeden Fall. Es gibt viele Momente, in denen ich mir am liebsten mein Trikot anziehen würde, um aufs Feld zu stürmen. Aber mein gesundheitlicher Zustand lässt das leider nicht zu. Andererseits hätte ich sonst nicht so früh die Vorzüge als Trainerin kennengelernt. Es hat sich alles verändert, um ehrlich zu sein. Als Spielerin bin ich zum Training gekommen und musste mich um nichts kümmern, außer um meine eigene Leistung. Das sieht jetzt schon ganz anders aus. Zu meinem 40-Stunden Job als Personalreferentin kommt jetzt natürlich noch die Trainer-Arbeit dazu. Videoanalyse, Trainingsvorbereitungen, Vorbereitungsplanung und natürlich auch das Training selbst. Viel Zeit für Sport nebenbei ist da nicht, deshalb freuen sich die Mädels immer, wenn ich etwas Bewegung brauche. Denn dann wird gekickt (sie lacht!), weil dafür benötigt man keine Wurf-Schulter!“