Bären-Ladies holen sich mit einer grandiosen Mannschaftsleistung den ersten Saisonsieg

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Kurpfalz Bären – Bad Wildungen 30:27 (16:15)

Wer hätte das für möglich gehalten? Vor dem Spiel hatten die beiden sportlichen Leiter, Dr. Robert Becker und Tom Löbich, noch darüber diskutiert, wie die Mannschaft die zu erwartende Niederlagenserie nach dem Aufstieg in die erste Liga wohl verkraften würde. Doch ihre Bären-Ladies bewiesen den 750 Zuschauern, dass sie sich auch jetzt schon gegen ein etabliertes Bundesligateam zu wehren wissen. Nach mehreren Drei-Tore-Rückständen (5:8 bis 7:10) sah es zwar ganz danach aus, als wenn die Vipers aus Bad Wildungen die ersten Punkte einfahren würden, doch dann kam es völlig anders. 

Die junge Torhütern Johanna Wiethoff wurde zum großen Rückhalt   

Auch wenn Kate Schneider nach dem grippebedingten Ausfall von Sina Michels stark improvisieren musste, spielten sich die Bären-Ladies in einen wahren Rausch. Bemerkenswert vor allem die Nervenstärke der Mannschaft in der Schlussphase: Nach einem 24:18 Vorsprung kamen die Vipers beim 24:23 zehn Minuten vor Spielende bedrohlich nahe, doch gestützt auf eine überragend haltende, erst 17-jährige Johanna Wiethoff im Tor, holten sich die Bären einen umjubelten Heimsieg. Sabine Stockhorst war von ihrer „Nachfolgerin“ begeistert: „Johanna ist ein Riesentalent, das heute über sich selbst hinausgewachsen ist!“ 

Samira Brand und Carmen Moser mit einer Gala-Vorstellung 

Tessa Bremmer, die Trainerin der Vipers, erkannte den Bärensieg in der Pressekonferenz neidlos an: „Der Sieg von Ketsch ist absolut verdient, denn es ist uns nicht gelungen, über 60 Minuten unseren Rhythmus zu finden.“ Sie hatte versucht, mit einer offensiven Deckung und dem Einsatz einer siebten Feldspielerin das Blatt zu wenden. Dies gelang Mitte der zweiten Halbzeit auch vorzüglich, als die Vipers innerhalb weniger Minuten den Rückstand fast wettmachten. Während in der ersten Halbzeit Carmen Moser mit ihrer Dynamik begeisterte, war es jetzt vor allem Samira Brand, die die entscheidenden Akzente setzte. Neben der leidenschaftlich kämpfenden Lena Feiniler überzeugten auch Lara Eckhardt, Rebecca Engelhardt und Elena Fabritz mit beherzten Aktionen.

Vipers verschlafen den Start in die zweite Halbzeit 

Die Bärenfans waren in der Pause schon sehr beeindruckt von dem Auftritt ihrer Mannschaft. Die Vipers hatten vor allem dank Marieke Blase die ersten 20 Minuten dominiert, es aber versäumt, den Drei-Tore-Vorsprung auszubauen. Dennoch glaubten wenige Zuschauer, dass die 16.15 Halbzeitführung eine positive Prognose für die zweite Spielhälfte erlauben würde. Aber bis zur 45. Minute setzten sich die Bären-Ladies unter tosendem Jubel auf sechs Tore ab. Nach einer Fünfer-Serie sah es zwar ganz danach aus, dass das Bremmer-Team seine Routine noch würde ausspielen können, doch Kate Schneider fand in ihrer letzten Auszeit die richtige Ansprache, und der erste Saisonsieg der Bären war perfekt. 

Die Kurpfalz Bären spielten mit folgendem Team: Leonie Moormann und Johanna Wiethoff im Tor, Saskia Fackel 2/1, Lena Feiniler 1, Samira Brand 8, Rebecca Engelhardt 4, Elena Fabritz 2, Lea Marmodee 1, Verena Oßwald, Lara Eckhardt 4, Cara Reuthal, Amelie Möllmann, Carmen Moser 8.

Für Bad Wildungen trafen am besten: Marieke Blase 7/5, Anna-Maria Spielvogel 5, Annika Ingenpaß 4, Sabine Heusdens 4, Maria Ines Da Silva Pereira 4.

Text: Pressebär

Fotos: Daniel Glaser