Tolle Stimmung, toller Handball … aber keine Punkte für die Bären-Ladies

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FSV Mainz 05 – Kurpfalz Bären 34:27 (17:15)

In einem begeisternden Spiel können die KURPFALZ BÄREN lange
mithalten, aber am Ende triumphieren die „Meenzer Dynamites“

Die Pressekonferenz war ein Spiegelbild der Leistungen auf dem Spielfeld: Kate Schneider von den Bären und Thomas Zeitz, der glückliche Trainer des Mainzer Teams, zollten dem Gegner viel Respekt für die überragenden Leistungen beider Mannschaften in dieser Saison. Sie bedankten sich nicht nur bei den jeweiligen Fangemeinden, die diesem hochklassigen Spiel einen würdigen Rahmen gaben. Sondern sie machten auch deutlich, was den Handballsport per se auszeichnet: Fairness, wechselseitige Wertschätzung und die Rolle, die ein glückliches Händchen für die Spielentwicklung und damit das Ergebnis hat.

In der ersten Halbzeit erlebten die Zuschauer eine Partie auf Augenhöhe  

In einem von beiden Mannschaften offensiv geführten Spiel konnte sich lange Zeit kein Team absetzen, und die Zuschauer begeisterten sich an schnellen Kombinationen und kraftvollen Abschlüssen. Obwohl beide Torhüterinnen eine starke Leistung zeigten, ließen sich die Schützinnen wenig beeindrucken und setzten ihre Torejagd munter fort. Kurz vor der Pause schien sich Mainz etwas absetzen zu können, doch die Bären blieben dran. In dieser Phase überzeugte die Bärenspielmacherin Samira Brand mit überraschenden Aktionen und Würfen, während Carmen Moser und Saskia Fackel etwas unter ihren Möglichkeiten blieben. Dafür war Verena Oßwald erneut mit ihrer unbekümmerten Art ein steter Gefahrenherd für die Abwehr der Gäste.

Beim 18:18 war noch alles offen, und die Hoffnung bei den Bärenfans wuchs

Nach der Niederlage gegen Spitzenreiter Buchholz/Rosengarten wollten die Bären-Ladies unbedingt den Erfolg in Mainz. Für Kate Schneider vielleicht ein Grund dafür, dass ihre Mannschaft in der Entscheidungsphase nicht locker genug blieb: „Uns fehlt im Augenblick die nötige Souveränität und auch die Geduld, die Angriffe in Ruhe vorzubereiten.“ Auch Thomas Zeitz betonte, dass Handball bei aller Athletik häufig Kopfsache ist: „Meine Spielerinnen haben heute in den letzten 20 Minuten befreit aufgespielt und ihre Chancen konsequent genutzt.“ Auffällig war allerdings auch, dass die sonst so gefürchtete Bärenabwehr dem Gegner zu viele Lücken anbot, so dass auch Torhüterin Sabine Stockhorst oft allein gelassen wurde. Am Ende mussten die Gäste die wie entfesselt aufspielenden Mainzerinnen unaufholbar davonziehen lassen.

Gegen Berlin wollen die Bären wieder zur alten Form zurückfinden

Nach den zwei bitteren Niederlagen ist Psychologie gefragt: „Wir haben erleben müssen, dass auch ein unbedingter Siegeswille nicht immer zum Erfolg führt. Wir werden diese Woche uns darauf konzentrieren, was uns im bisherigen Saisonverlauf ausgezeichnet hat. Jetzt geht es darum, unsere Stärken in der Abwehr und im geordneten Tempospiel wieder besser auszuschöpfen, als uns dies zuletzt gelungen ist. Aber ich bin sicher, dass wir das schaffen werden“, so eine weiterhin zuversichtliche Kate Schneider.

Für die BÄREN spielten Sabine Stockhost und Johanna Wiethoff im Tor, Sina Michels 2, Samira Brand 5, Lea Marmodee, Saskia Fackel 3, Lara Eckhardt 6/5, Anna Michl, Lena Feiniler 3, Carmen Moser 2, Rebecca Engelhardt 2, Verena Oßwald 4, Elena Fabritz

Für Mainz trafen am besten: Alicia Soffel 8/2, Larissa Platen 7/4, Denise Großheim 5