Ein Kunstwurf bringt der SGSW in der Badenliga noch einen Punkt

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SG Stutensee-Weingarten
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Badenliga Männer

HSG St. Leon/Reilingen  :   SG Stutensee-Weingarten     25:25      (12:12)

 

(es) Die SG Stutensee-Weingarten hat im nächsten Anlauf in der Badenliga es erneut verpasst beide Punkte auf der Habenseite einzufahren. Als Gast der HSG St. Leon/Reilingen reichte es nach sechzig Minuten Dank eines Kunstwurfes von Kai Rudolf, der nach dem Schlusspfiff einen direkten Freiwurf im Gehäuse der Gastgeber zum 25:25 versenkte, wenigstens zu einem Punktgewinn.

Die Abwehr der SGSW hatte über die gesamten sechzig Minuten alle Hände voll zu tun (Foto: cls)

Die Mannschaft hat mit ihren Betreuern den Kunstschützen und das Vermeiden der nächsten Niederlage bejubelt, aber die ganz große Freude wollte nicht aufkommen. Die Spieler fragen sich alle, wo die Leichtigkeit und die Sicherheit geblieben sind, mit der die gesamte Vorbereitung und auch die ersten Partien in der neuen Runde bestritten wurden.  „Man hat schon gesehen, dass die Mannschaft gewillt ist ihr Bestes zu geben, aber es unterlaufen leider immer wieder einfache Fehler,“ sinnierte Co-Trainer Tim Kaupa nach der Begegnung. Cheftrainer Steffen Bechtler stand lange Zeit nach dem Schlusspfiff mit dem Sportlichen Leiter Ralf Hofheinz, seinem Co-Trainer und zwei, drei Fans auf dem Spielfeld und suchte nach Ursachen, weshalb die wichtigen Attribute im Moment nicht konstant abgerufen werden können: „Wir haben in dieser Runde ja schon bewiesen, dass wir in der Lage sind, besseren Handball auf die Platte zu bringen. Heute haben wir auch gut angefangen, als dann plötzlich alles wieder zu statisch wurde, wenig Bewegung im Spiel war und sich viele technische Fehler einschlichen. Das wird aber im Moment in der Badenliga von jedem Gegner bitter bestraft. In dieser Runde kann Jeder Jeden schlagen, wie die bisherigen Partien zeigen.“

Bis Mitte der ersten Hälfte war es eine ausgeglichene Partie und die SGSW spielte munter

Kapitän Marvin Morlock suchte immer wieder eine Lücke in der gegnerischen Deckung (Foto: cls)

mit. Die Mannschaft um Kapitän Marvin Morlock ließ sich auch durch einen kurzen zwei Tore Rückstand nicht verrückt machen und kämpfte sich sofort wieder heran. Gegen Ende der ersten Halbzeit schlichen sich die schon erwähnten technischen Fehler ein. In der Abwehr boten die Bechtler Schützlinge dem Gegner die eine oder andere nicht beabsichtigte Lücke an, die dieser dankend annahm. Folge war, dass die Gäste 11:8 ins Hintertreffen gerieten und Steffen Bechtler seine erste Auszeit nehmen musste. Bezeichnend für diese Phase war, dass der danach folgende Angriff mit Schrittfehler gestoppt wurde und der Gegenzug zum 12:8 führte. Angeführt von Max Weickum zeigte das Team, dass es sich so nicht vorführen lassen wollte. Innerhalb von zweieinhalb Minuten kämpfte sich die Spielgemeinschaft auf 12:11 heran und war wieder drin im Geschäft. Neun Sekunden von dem Pausensignal wurde HSG Abwehrstratege Lucas Schmitt nach einem Foul an Weickum vorzeitig auf die Tribüne verbannt. Fast mit dem Pausenpfiff markierte Spielmacher Morlock noch den Ausgleich zum 12:12. Zehn Minuten Zeit für Trainer Bechtler, die Dinge anzusprechen, die in den kritischen Phasen nicht so gut liefen.

Unmittelbar nach Wiederanpfiff gingen die Gäste sogar durch einen Treffer von Felix Mügendt in Führung und weckten bei den Fans die Hoffnung, dass an diesem Abend mehr drin sein könnte. Aber leider hat man vergessen die Fehlerzahl zu minimieren. Die HSG zeigte in diesem Abschnitt unbändigen Siegeswillen und agierte in der Deckung mit einer offensiven und aggressiven 5:1 Deckung, die den Gästen gar nicht schmecken wollte. Bis Mitte des zweiten Durchganges bauten die Hausherren den Vorsprung auf 19:16 aus. Erneut waren es Morlock und Weickum, die die Zeichen zum Gegenangriff setzten. Zehn Minuten vor dem Ende eroberte die SGSW in der Abwehr den Ball und schickte Luka Jurisic auf Reise, der den Anschluss zum 21:20 markierte und leitete damit eine heiß umkämpfte Schlussphase ein. Knapp sechs Minuten vor dem Ende gelang Rudolf abermals der Ausgleich und für seine Mannschaft war noch genügend Zeit, die Partie positiv zu beenden.

Kai Rudolf setzt zum letzten und wichtigsten Wurf an (Foto: cls)

Wenn die dummen Fehler nicht wären. Nach einem vergebenen Siebenmeter geriet man leider wieder mit zwei Toren in Rückstand, der bei drei Minuten auf der Uhr sogar auf 25:22 anwuchs. Die Anhänger der Hausherren feierten schon den Heimsieg. Ab er die SG gab sich nicht geschlagen. Marvin Morlock ackerte sich beim nächsten Angriff durch und versenkte die Harzkugel zum 25:23. Jetzt produzierten die Gastgeber die Fehler und Weickum nutzte die Chance und brachte knapp 90 Sekunden vor dem Ende seine Farben wieder in Schlagdistanz. Trotz siebtem Feldspieler und offener Deckung wollte es den Bechtler Jungs nicht gelingen, den Lucky Punch zu setzen. Sekunden vor dem Schlusspfiff gab es dann noch einen Freiwurf, den Linkshänder Rudolf ausführen sollte. Mit einem raffinierten Knickwurf überwand der SG Routinier Abwehrmauer und Torhüter. Die Kugel schlug zum 25:25 Endstand ein und löste bei den Gästen einen Riesenjubel aus.

Die HSG St. Leon/Reilingen verpasste nach einem guten Spiel wieder einmal in der Schlussphase den ganz großen Erfolg. Die Mannschaft von Trainer Christopher Körner hatte es knapp drei Minuten vor dem Ende selbst in der Hand, den Deckel auf die Begegnung zu machen. Mit drei Toren lagen zu diesem Zeitpunkt die Hausherren in Front, verstanden es aber nicht den Vorsprung ins Ziel zu retten. Mit der letzten Aktion hat ihnen dann Kai Rudolf noch einen Punkt entrissen.

Trainer Bechtler zog noch einmal Bilanz: „Die augenblickliche Situation ist eine Sache des Kopfes. Wir können unmöglich all das verlernt haben, was wir uns durch hartes Training in der Vorbereitung erworben haben. Unsere Aufgabe wird es sein, dass wir durch intensive Trainingsarbeit wieder in die Spur kommen. Am Wochenende haben wir kein Spiel und haben daher mehr Zeit, uns auf die Partie gegen den TSV Birkenau vorzubereiten.“

Dann folgte nur noch Jubel (Foto: cls)

Für die HSG spielten: Simon Gabrys, Maximilian Jacobs  – Marek Budjos, Andreas Rausch (1), Lucas Schmitt, Jonathan Winter (2), Petrick Fehringer, Fabian Manke (1), Christian Decker (8/5), Janosch Menger (4), Kevin Kleinlagel (3), Felix Scholl (6)

 

 

Für die SGSW spielten: Pascal Duck, Sascha Helfenbein  –  Kai Rudolf (2), Max Waltert, Vedran Dozic, Max Weickum (8), Justus Bieberstein, Rouven Martus (2/1), Jan Lasse van den Heuvel, Nils Vollmer (1), Marvin Morlock (7), Marvin Kikillus (2), Slavko Luka Jurisic (1), Felix Mügendt (2)