Die HSG LiHoLi startet mit Sascha Mayer als Trainer in die neue Runde

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Trainer Sascha Mayer (Foto: cls)

Karlsruhe/Linkenheim (esch). Als die HSG LiHoLi am letzten Spieltag der badischen Landesliga Süd den Meister TV Neuthard geschlagen nach Hause schickte und sich mit dem Sieg endgültig den dritten Tabellenplatz sicherte, spielte die Mannschaft zum letzten Mal unter Spielertrainer Gerrit Kirsch. Der scheidende Trainer hatte die Mannschaft von der Kreisliga in die Landesliga geführt und als Aufsteiger gleich für Furore gesorgt. Mit erfrischendem Offensiv-Handball überraschten die Hardt-Tigers so manchen Gegner und auch viele Experten. Vom ersten Spieltag weg hielt sich die junge Truppe in der Spitzengruppe der Liga. Als dann bekannt wurde, dass Gerrit Kirsch „eine neue Herausforderung suchte“ kam Unruhe in den Verein. Die Abteilungsleitung begann einen Nachfolger zu suchen, was sich nicht als einfache Sache herausstellte. Thorben Banduhn, Abteilungsleiter und auch als Torhüter Mitglied des Landesliga-Teams meinte zu der Sachlage: „Letztendlich haben die unterschiedlichen Auffassungen, was Trainingsbetrieb und Zielsetzung betrifft dazu geführt, dass wir uns nach einer weiteren Lösung umsehen mussten. Mit unseren vielen jungen Spielern brauchen wir vor allem viel Zeit und Geduld. Es wurden auch Gespräche mit Sascha Mayer geführt, die schließlich zum Erfolg führten.“
In der Zeit nach der Runde kursierten in der Handballregion viele Gerüchte über die Entwicklung bei den Hardt-Tigers, die zusätzlich Unruhe in das Team brachten. Der neue Trainer hat nun in einem Gespräch mit „Handball-Baden“ versucht die Wogen zu glätten. Er möchte sich vor allem darum bemühen, dass die Mannschaft, die in der nächsten Runde die Farben des Vereins möglichst erfolgreich vertreten soll, in Ruhe die Arbeit aufnehmen kann. Um dahin zu gelangen muss eine störungsfreie Vorbereitung möglich gemacht werden.

Trainer Sascha Mayer (Foto: cls)
Trainer Sascha Mayer (Foto: cls)

„Als der Verein mich angerufen hat, ob ich hier als Trainer arbeiten möchte, habe ich gerne zugesagt, denn ich habe bei LiHoLi meine wohl besten sechs Jahre im Handball erlebt. Ich will versuchen vielen alten Weggefährten von damals einiges zurück zu geben, was sie mir gegeben haben. Natürlich möchte ich dem Verein auch helfen, wieder in die Spur zu finden.“ Dass Mayer dieses Schiff erst wieder in ruhigeres Fahrwasser bringen muss ist wichtig. Es war allseits bekannt, dass zum Ende der Runde mit Gerrit Kirsch noch Fabian Meinzer und Max Kühner die Truppe verlassen werden. In der Folgezeit sprangen noch weitere Spieler ab, so dass die Gerüchteküche ordentlich was hergab. Markus Stober, Stefan Fenn, Max Geiger wanderten ebenfalls ab. Mit den verbliebenen Kräften muss Sascha Mayer nun versuchen in der verbleibenden Zeit das Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Neu ist Pascal Montag, der A-Jugendlicher ist und aus der Jugend der SG Kronau-Östringen hervorgeht. Er soll aber schon in die Erste integriert werden. Für die linke Seite kommt mit Michael Nagel ein weiterer Spieler aus der Kronauer Jugend hinzu. Er wird aufgrund seiner Athletik und der hervorragenden technischen Ausbildung, die er in Kronau erfahren hat, eine Verstärkung für den Landesligisten sein, obwohl er ebenfalls noch für die Jugend spielberechtigt ist. Trainer Mayer traut ihm auch schon zu mit all seinem spielerischen und athletischen Potential die Mannschaft weiter zu bringen. Pascal Salzer kam aus Reilingen und er muss sich erst an das Landesliga Niveau gewöhnen.

Michael Nagel, Pascal Salzer und Trainer Sascha Mayer (Foto: cls)
Michael Nagel, Pascal Salzer und Trainer Sascha Mayer (Foto: cls)

Allerdings zeigt er im Training enorm viel Einsatz, so dass von ihm angenommen werden kann, dass er sich positiv in das Team einbringen wird. Er wird vor allem auf Linksaußen zum Einsatz kommen. Der jüngere Bruder des Trainers, Mathias, der mit ihm von der PSK Karlsruhe kam, wird vor allem im Rückraum eingesetzt. Aufgrund seiner Erfahrung hilft er bei der Trainingsvorbereitung, bei der Videoanalyse und im Individualtraining seinem Bruder als Co-Trainer. Auf der Torhüterposition hat die HSG noch Probleme, da Thorben Baduhn aus beruflichen Gründen nicht voll am Training teilnehmen kann und Christoph Eichel aus privaten Gründen vorerst nicht zur Verfügung steht. Allerdings hat Mayer inzwischen die Gewissheit, dass Eichel in den Spielen wieder zum Team stößt. Aus der Jugend kommen noch zwei Nachwuchstorhüter hinzu. Für die Position auf Rechtsaußen soll in der kommenden Runde der A-Jugendspieler Justin Seitz vorsichtig aufgebaut werden
„Ich kann schon gar nicht mehr zählen wie viele Menschen mich gefragt haben, wann ich ins Spiel eingreifen werde. Die wenigsten glauben, dass ich nur Trainer sein werde. Fakt ist, dass ich mir vorgenommen habe nur als Trainer zu fungieren. Ich halte mich zwar fit und trainiere oft mit, weil auch nicht immer alle im Training da sind, aber ich möchte mich aus dem aktiven Handball zurück ziehen. Sollten wir verletzungsbedingt Personalmangel haben, könnte ich mir vorstellen, die Handballschuhe wieder zu schnüren“, reagierte der Neutrainer auf die Frage, ob er eventuell auch als Spielertrainer wirken könne.
„Ich sehe bei den jungen Spielern durchaus das Potential, dass sie Verantwortung übernehmen können. Im Grunde müssen sie es ja auch, denn wir haben die ersten Sechs komplett verloren. Im Augenblick habe ich einen Stamm von vierzehn Spielern, wenn man die beiden A-Jugendlichen dazu rechnet. In der zweiten Mannschaft stehen noch einige gute Kräfte, auf die wir eventuell auch bauen könnten“, beschreibt der Trainer den Ist-Stand der HSG.
Die Mannschaft muss relativ schnell in die Spur kommen, damit sie auch an Sicherheit gewinnt. Nach der vergangenen Saison waren die Erwartungen der Fans doch richtig hoch. Allerdings müsste jedem Kenner auch klar sein, dass solche personellen Veränderungen sich auch auf die Mannschaft auswirken werden. Die Zielsetzung müssen deutlich zurück geschraubt werden. Die Jungs ziehen zwar im Training voll mit, aber ein Pflichtspiel ist eben doch eine andere Hausnummer. Das oberste Ziel der Hard-Tigers wird der Klassenerhalt sein und das wird bei den starken Aufsteigern TSV Graben, HSG Ettlingen/Bruchhausen und TGS Pforzheim II bestimmt keine leichte Aufgabe.
„Unser Hauptaugenmerk in der Vorbereitung liegt natürlich neben der Ausdauer, Kraft und Kraftausdauer vor allem in der Abwehrarbeit. Nur aus einer geschlossenen Abwehr kann man ein erfolgreiches Spiel nach vorne entwickeln. Wir haben nun auch nicht mehr die Wurfkraft aus dem Rückraum und müssen unser System im Positionsspiel ändern, auch daran arbeiten wir“, beschrieb Sascha Mayer seine Planungen. Bis zum Rundenbeginn liegt sein Hauptaugenmerk vor allem darauf, dass sich die Spieler möglichst schnell an sein Spielsystem gewöhnen. In einer Reihe vor Testbegegnungen werden sie auch reichlich Gelegenheit bekommen, sich besser als Mannschaft zu finden.